Tagebuch von Magus Nimbatus (Daswadan Mogoljeff)
Die Hexen vom Blautann (? Rahja 999 BF)

Eine Woche ist noch ins Land gegangen bis Khenubal endlich in Perricum eintraf und unsere Abreise von hier ermöglichte. Er sprach von allerlei politischen Dingen, aber letztlich klang alles wie das seichte Rauschen des Meeres... nach einem Wassermaß nahezu entspannend. Glücklicher Weise musste wir auch nur noch einen weiteren Tag warten bis auch Lumin von seiner Suche zurückkehrte und das mit durchaus guten Neuigkeiten. Er berichtete von Hexen die er traf die unsere Analysen bestätigen konnten und dem Geist sogar einem Namen gaben, sodass wir nun wissen das es eine Hexenseele ist die so mächtig war zu ihren Lebzeiten, dass sie sich dem Tod widersetzte und versucht aus dem Jenseits eine Geisterarmee aufzustellen. Wenn wir uns nicht beeilen werden wir wohl bald ein Teil von eben dieser werden.

Zu unserem Leidwesen müssen wir dafür zum Blautann reisen welches in Weiden, oder spezieller: in der Baronie Hollerheiden, gelegen ist. Glücklicherweise ist es nicht irgendwo im Nirgendwo, sondern ein Ort den ich zufällig gründlich studiert habe was seine Lage, Ausdehnung und Anbindung angeht. Daher werden wir auf dem schnellsten Weg reisen können.

Wir packten alle unsere Habseligkeiten zusammen und brachen auch umgehend gen Firun auf, wohl wissend dass diese Strecke uns einen Götternamen an Zeit kosten wird und der große Schlaf dann fast unmittelbar bevorsteht. Um keine weitere Zeit auf den Wegen zu vergeuden, reist Lumin per Stab ein paar hundert Meilen voraus um die ersten Informationen ein zu holen und den Weg zu ebnen. Später stellte sich, bei unserer Ankunft in Baliho, heraus, dass er ebenfalls die Zeit für einen Einkaufsbummel in der Stadt nutzte, da wohl einer der größten Märkte zu seiner Zeit in dieser Stadt war.

Als wir Lumin in Beliho jedoch nicht antrafen, rafften wir die Einkäufe aus dem Lagerhaus zusammen und fuhren weiter nach Rhodenstein. Kaum ankommen, liefen wir auch Lumin über den Weg und erzählte uns einiges was er so erfahren, gesehen und beobachtet hat, jedoch sind keine nützlichen Informationen dabei gewesen. Die Geschichten und Gerüchte die wir auf den Weg zum Blautann über eben diesen sammelten, scheinen zumindest nicht alle dem Wahn entsprungen zu sein. Lumin berichtete von Spuren der metergroßen Todesstörche und Anzeichen von Hexen. Soviel also können wir schon mal erwarten. Nachdem Khenubal uns in der Feste von Rhodenstein anmeldete und unseren Grund der Anwesenheit vorbrachte, stellte sich heraus, dass von hier keine Unterstützung zu erwarten ist. Wir verloren daher nicht viel Zeit und brachen auf eine Hexe oder einen ganzen Zirkel von Hexen zu finden.

 

Wir betraten den Blautann von Firun aus in Richtung Praios, dem Fisterbach folgend. Der Weg war nicht einfach, da uns ein sehr dichter Wald in seiner ursprünglichsten Form begegnete, in dem die Tage kürzer scheinen als die Nächte. Nach einigen Stunden der beschwerlichen Wanderschaft über Stock und Stein brach die Dämmerung herein und wir schlugen ein Nachtlager auf. Ein beklemmendes Gefühl zwischen den vielen Spinnen hier – aber glücklicherweise ist ihre Größe noch nicht gefährlich. Doch bevor wir uns betten konnte, wollte Lumin uns noch etwas zeigen, nachdem er einen Geistesblitz zu haben schien.

Nachdem er einige Bäume beschmiert hatte zog er einen alten Zettel aus dem Ärmel und Sprach wirres Zeug – definitiv nicht so etwas, dass man unter ordentlicher Magie versteht... aber das hätte mich auch mehr gewundert, als das, was anschließend folgte.
Es beschwor offensichtlich eine Art Geist, der sich uns als durchscheinende Gestalt nach tosendem Knarren der Wälder offenbarte. Seine Anwesenheit verwirbelte Laub, Zweige, Pollen und alles was leichter als Stein war um sich herum – sonst hätten wir ihn wohl auch kaum richtig sehen können, so blass war er in der Dunkelheit.
Nach einer kurzen Sekunde der Ruhe, brach jedoch das Chaos über uns herein – der Geist verschwand ohne ein Wort mit noch viel lauteren Getose im Wald, der wiederum alle seine Insekten und Spinnen auf einmal uns entgegen schleuderte. Es ist nicht das ich Angst vor Spinnen oder Käfern habe, aber wenn sie sich Stapeln, sodass der Boden nicht mehr zu sehen ist sich Kniehohe Schwaden wimmelnden Chitins wie Wasser einen zu ersaufen droht, ist das auch zu viel für mich und ein Angst die mich zu Göttern beten ließ erfüllte mein Herz als ob es die letzten Sekunden wären die ich habe. Keinen Augenblick später kamen doch ein paar der gewaltigen Höhlenspinnen wie aus den Bingen und Bergwerke der Zwerge selbst hinzu und dann setzte mein Verstand vollständig aus. Ich ließ aus aus Furcht meinen physischen Körper erstarren, was sich für mich als sehr praktisch herausstellte, da ich immer noch sehen konnte wie die anderen versuchten gegen den wimmelnden Schrecken anzukämpfen versuchten bevor sie flohen.

 

Ich stand da und spürte nichts... ein wenig Ekel empfand ich weil immer wieder Getier mir über die Augen lief, aber letztlich war das nur einen Kopfsache. Nach einer Weile verschwanden alle Käfer und Spinnen in der Dunkelheit und konnte mich aus der Starre lösen ohne einer Gefahr ausgesetzt zu sein – doch ich war allein. Allein mit einer Fackel in der Hand, mitten in der Nacht, suchte ich meine Gefährten, was mich früher oder eher später auch gelang. Sie Hockten auf einem Baum in dessen Geäst eine Plattform mit einem Haus zu hängen schien. Nachdem ich mir den Baum erkletterbar geformt hatte und ich auf den Weg nach oben zu ihnen war, hatte ich das Gefühl etwas verpasst zu haben. Da wir umgehend die Hütte verließen und die einzigen Worte die die Dame... wohl Hexe... für mich übrig hatte, dass ich mich hier nicht mehr blicken lassen solle. Der Rabe, der das Analogon Lumin seiner Schlange zu seien scheint, geleitete uns zurück nach Rhodenstein. Von hier aus sollten wir zurück in den Blautann um einen Kessel zu stehen, der einer verfeindeten/verstrittenen Hexe im Wald gehörte. Dann trachte die Dame auf den Baum nach Lumin seinen Herz und dann nach dieser anderen Hexe in Persona. Wenn wir dies alle vollbringen, wird sie den Geisterfluch von uns nehmen. Doch nun müssen wir uns erst mal einen Ort suchen, wo wir die nächste lange Nacht unserer Seelenfäule verbringen können und was wäre das geeigneter als ein Ordenshaus der Travia.

Abenteuer: Hexennacht
Dieser Eintrag wurde am 6.05.2018 (17:41) verfasst und 572 mal aufgerufen.
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