Tagebuch von Anjon Belletor von Gareth
von den Katakomben, dem Leichenschmaus und der Plagenknolle

Das Schloss des Tores zu den Katakomben ward gar unüberwindbar mit profanen Mitteln, so musste der Herr Seehoff einen Zauber wirken. Wir stiegen eine Wendeltreppe hinab, ich als Erster. Die Luft war sehr trocken und unangenehm. Obwohl das Schleichen nicht meine Stärke war, gelang es mir, halbwegs geräuschlos vorwärts zu kommen. Die Dame Jurga jedoch schritt die Treppe nach Thorwalscher Art hinab. Es schien allerdings niemand anwesend zu sein, der darauf aufmerksam werden konnte. Mit einem prüfenden Blick erkannte ich sofort die Enge in den Katakomben. Das Schwert zur andertundhalbend Hand würde in diesen beengten Gemäuern nutzlos sein. Leise zog ich das Kurzschwert aus der leicht gefetteten Scheide. Dies schien mir die richtige Waffe für diesen Ort zu sein, der Herr Praios möge mir verzeihen, wenn ich in seinen Hallen Blut vergießen muss.

Es begann ein Erkundungsmarsch durch diese unterirdische Grabstätte, den ich ein wenig abkürzen werde. Wir hielten uns in Richtung der vermuteten Kammer, doch ausser einer Stelle, an der eine Person oder eine Kreatur eine Durchgang freigelegt hatte, der an einer Platte aus Koschbasalt endete, fanden wir nichts, was auf einen Zugang hindeutete. Nach einiger Zeit begegneten wir dem Geist Falkharts, der wegen eines Vergehens in seiner Vergangenheit keine Ruhe findet und hier unten ruhelos umherzustreifen schien. Er war uns nicht feindlich gesonnen, eher ablehend, insbesondere den Magiern gegenüber. Mit mir schien er sprechen zu wollen, doch er schien mir nicht sagen zu wollen, wo sich die Plagenknolle genau hier unten befindet. Jedoch schien es hier ein paar dieser Leichenfresser zu geben, die sich an den zahllos bestatteten Toten gütlich taten. 

Ich bot ihm unsere Hilfe an und er führte uns zu den Kreaturen. Diese hatten sich anscheinden von aussen in diese heiligen Katakomben gegraben. Als wir näher kamen, sahen wir schon angenagte Körper der Toten. Wir kamen zu der Stelle, an der sie sich befanden. Canku wurde vorgeschickt, um einen anzulocken und stellte sich dann hinter mich, um mit der Blendlaterne zu leuchten. Die ersten Schläge und Stiche mit dem Kurzschwert waren überraschend, bin ich diese kurze Klinge einfach nicht gewohnt. Duch den Lärm angelockt, kamen dann noch zwei Ghule aus Ihren Löchern herausgekrochen. Ich mache es kurz, wir gewannen den Kampf, aber leider verletzte ich Canku mehrfach, weil sie auf einmal vor mir stand. Sie agierte im Kampfgetümmel so flink, so dass ihre Bewegungen kaum vorherzusehen waren. Den Göttern zum Dank war es nur ein Kurzschwert.

Nachdem diese Plage beseitigt war, erzählte uns der Geist zwar ein wenig mehr über das Securitum, doch gab es wohl nur einen Eingang dorthin und zwar durch die Gemächer des Ordensgroßmeisters. Wir überlegen lange, was wir tun sollten und entschieden uns dann dafür, es mit dem Durchgang der Koschbasaltplatte zu versuchen. Während Jurga losgeschickt wurde, um durch den Gang der Ghule wieder nach draussen zu kriechen, und von dem Vorratsraum einen Vorschlaghammer zu holen, legte ich den Zugang zu der Platte so frei, dass man mit wuchtigen Schlägen jene bearbeiten konnte. Der Geist fing so an, mir auf den Geist zu gehen (was für ein rhetorisches Wortspiel), dass ich ihm versprach, die Plagenknolle wieder zurückzubringen. Ob das ein Fehler war?

Jurga kam nach einer Ewigkeit wieder zurück und brachte den schweren Hammer. Sogleich ging ich ans Werk und bearbeitete die Platte mit roher Gewalt. Das kann ich eigentlich gut. Und so hämmerte und drosch ich Schlag um Schlauf auf die Platte ein. Nach etwa einem Stundenglas war ich am Ende meiner Kräfte, aber es fehlte nur noch ein kleines Stück. Die Gefährten erledigten den Rest und mir wurde auf einen Schlag so schwindelig, dass ich mich erst einmal eine Zeit hinsetzen musste und schnaubte, wie ein Walroß. Den Gefährten gelang es rasch, die Plagenknolle, die durch eine göttliche Kraft vor Zugriff geschützt war und Jurga den Finger angesengt hatte, mittels der umliegenden Koschbasaltbrocken von ihrem Podium zu werden und in einem Umgang zu wickeln. 

Die Zeit war schon so weit fortgeschritten, so dass wir uns nicht mehr um die Hexe kümmern konnten. Wir gingen wieder durch den Ghul-Tunnel, was anstrengend und beschwerlich für mich war ins Freie, holten Nuri und machten uns auf den Rückweg. Kurz vor Wehrheim hörten wir die Alarmrufe von Burg Auraleth. Anscheinden war unser Eindringen doch noch bemerkt worden. Am Tor wurden wir erst ob unseres Äußeren abgewiesen. Ein Bote wurde zu Dexter Nemrodt geschickt und wir mussten in der Wachstube warten. Eine Abordnung Bannstrahler ritt derweilen in die Stadt und man konnte Ihre Wut förmlich riechen. Die KGIA Agentin Vierblatt holte und dann ab und wir wurden zum Baron vorgelassen, dem wir die Plagenknolle übergaben. Ich nahm das Schwert Araschar wieder an mich und wir wurden vom Baron noch mit Heiltränken, Manatränken und dergleichen entlohnt. Ich fragte an, ob eine Erhebung in den Stand eines Barons für meine Taten möglich wäre, und der Baron Nemrodt war nicht abgeneigt.

Dann endlich waschen und schlafen. Am nächsten Morgen, wachte ich auf, während der Novadi noch immer schnarchte. Der Herr Seehoff war verschwunden. Ich verlies nachdem ich mich angezogen hatte, das Zimmer und war erstaunt, ob der beiden Panthergardisten, die vor dem Zimmer der Damen standen. Tatsächlich, Ihre königliche Hoheit ward anwesend, um sich in der Kunst der Rhetorik und der Motivation vor der Schlacht beraten zu lassen. Die Damen und Herr Seehoff gaben Ihr Redewendungen, Hinweise und Phrasen für Ihre Rede an den kaiserlichen Heerhaufen, bevor es dann in die Schlacht ging. Nachdem Rohaja gegangen war, wurden wir wieder zum Baron zitiert. Er hatte wieder einen Auftrag für uns.

Der endlose Heerwurm wurde an den Flanken durch dämonische Wesenheiten gedeckt, die etwas acht Schritt hoch waren und auf dürren Hühnerbeinen mit einer Art Blockhütte durch die Gegend stampften. Diese wurden oftmals als Menschfänger eingesetzt bzw. das Dutzend Söldner, das sich in der Hütte verbarg. Wir bekamen den Auftrag, eines dieses Monströsitäten zu kapern. Baron Nemrodt hatte sich einen Plan ausgedacht, der zur Ausführung eines dieses Wesenheiten benötigte. Dazu würden uns noch sieben seiner Agenten begleiten. Es ward kaum noch Zeit, und ich musste meine Ausrüstung zusamenstellen....

Abenteuer: Jahr des Feuers - Schlacht in den Wolken
Dieser Eintrag wurde am 10.12.2015 (21:01) verfasst und 713 mal aufgerufen.
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