Tagebuch von Anjon Belletor von Gareth
von dem Starrsinn des Bannstrahls und alternativen Wegen

Wehrheim, das stählerne Herz des Reichs. Der Anblick dieser Stadt erfüllte mich mit Stolz. Rasch wurde klar, dass die Kunde des nahenden endlosen Heerwurms den Göttern sei Dank bereits nach Gareth getragen wurde, denn fast das gesamte kaiserliche Heer war zur großen Heerschau eingetroffen. Was für eine Masse an blinkenden Panzern, Rittern, Streitern, Fanfaren und Bannern. Zum ersten Mal seit langer Zeit breitete sich ein Gefühl der Zuversicht in mir aus. Obwohl ich erbärmlich stank und ungewaschen war, musste die Heeresführung sofort über die Lage informiert werden. So ritten wir hinauf zum Feldherrnhügel und wurden auch vorgelassen. Wir erstatteten Marschall Leomar vom Berg und den Obristen einen Bericht über die Geschehnisse. Nach einigen Nachfragen wurden wir entlassen. Als wir gerade den Rückweg antreten wollten, geschah das Unvermeidliche. Ihre königliche Hoheit Rohaja von Gareth erschien höchstpersönlich mit der gesamten Panthergarde auf dem künftigen Schlachtfeld. Bei Rondra, Mut hat sie, das muss man Ihr lassen.

Wir ritten nach Wehrheim, um Baron Nemrodt ebenfalls Bericht zu erstatten und bekamen dann Zimmer in der Burg Karmaloth zugewiesen. Bevor wir dem Baron Aufwartung machten, musste ich erst einmal gründlichst waschen, bei den Göttern. Ein Mann sollte nicht richen wie das, gegen das er demnächst kämpfen wird. Nach der Baron in Kenntnis der Geschehnisse gesetzt wurde, lies ich mich endlich in eine echtes Bett fallen. Schlafen, ohne Angst von einer Horde Untoten überfallen zu werden. Doch kaum hatte mich Herr Boron in seine Traumwelt gerufen, schon klopfte es wieder an der Tür. Sofort wusste ich, dass es nichts gutes zu bedeuten hatte.

Schlaftrunken wurden wir zum Besprechungszimmer des Herrn Baron gerufen und wurden aufgrund der benutzen Lautstärke unfreiwillig Zeuge einer Unterhaltung. Die Tür wurde mehr aufgerissen als gesittet geöffnet und der Herr, der das Zimmer verlies, war so in Rage, dass er meine Gefährten auch noch beleidigte. Wäre es nicht der Ordensvorsteher der Bannstrahler selbst gewesen, wäre wohl meine Faust in seinem Gesicht ... aber lassen wir das. Warum war der gute Herr so erregt? Baron Nemrodt hat herausgefunden, dass es sich bei dieser dunklen Wolke um eine sehr mächtige dämonische Präsenz handelt, die auf den Namen Rahastes gerufen wird. Um dieser Plage Herr zu werden, benötigt man einen "wahren Namen". Die Bannstrahler besitzen einen Gegenstand, die Plagenknolle, welche den "wahren Namen" beinhaltet. Leider zeigte sich der Ordensmeister sehr unkooperativ. Somit wurden wir beauftragt, die Plagenknolle zu beschaffen.

Ihr Götter, ich habe Euch sets treu gedient, vor allem der Herrin Rondra und dem Herrn Praios, aber manchmal verstehe ich die Prüfungen nicht, die mir auferlegt werden. Nur, dass wir hier klar sehen, Baron Nemrodt beauftragte zwei Magier, einen reichstreuen und götterfürchtigen Schwertgesellen, sowie zwei Südländer, nach Burg Auraleth zu gehen, dort wie ein vermaledeiter Dieb einzusteigen und einen Gegenstand zu "entwenden", der wohl nicht ohne Grund tief in den Geheimkammern der Bannstrahlerfeste liegt. Da es aber wohl keine andere Möglichkeit gab und alle Bediensteten des Barons, die normalerweise für so etwas in Frage kommen, mit anderen Aufgaben bedacht waren, willigte ich also ein. Das Greifenschwert belies ich zur Sicheren Verwahrung beim Baron.

Ich entschied mich für die lederne Rüstung, den Anderthalbhänder und das Kurzschwert. Wir bekamen lange, dunkle Mäntel, wie es normalerweise gedungene Spitzbuben trugen und ritten los. Auf dem Weg dorthin trafen wir einen Bauern mit einer Ladung Holz. Die Bannstrahler wollten damit eine Hexe verbrennen. Diese Blindköpfe. Der endlose Heerwurm steht vor dem Reich, die dunkle Wolke über ihm und was machen unsere Freunde auf Burg Auraleth? Anstatt diese Plagenknolle rauszurücken, Nein, sie verbrennen eine Hexe. Das ist ja auch viel wichtiger.

Da es mich schämt, werde ich das Geschehen nur kurz berichten. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir den ehemaligen Bannstrahler Alrik, der am Pranger war, weil er Wahren verhehlte. Die Wache wurde eingeschläfert und Alrik zeigte uns den Geheimtunnel, den er dazu benutzt hatte. Dort stiegen wir ein, jedoch kam der Novadi nicht mit. Er schien wohl Angst vor engen Räumlichkeiten zu haben. So gelangten wir in die Burg. Die anderen waren geschickter im Verkleiden und so brauchte ich sehr lange, bis ich mich für einen Dienstboten mit Schubkarren entschied. Ein Anderthalbhänder fällt leider in einem einfachen Jute-Sack auf. Wir schaffen es in die innere Burg vorzudringen. Dort war zum einen die Hexe gefangen, sowie der Eingang zu den Räumlichkeiten, in denen solche Gegenstände aufbewahrt werden.

Mir schwant nichts Gutes, dort unten. Hoffentlich ist diese Scharade bald vorbei. Bei Rondra, ich will endlich wieder meine Rüstung anlegen und einem Gegner den Schädel spalten, anstatt wie ein reudiger Köter in der Banntrahlerburg verstecken spielen.

Abenteuer: Jahr des Feuers - Schlacht in den Wolken
Dieser Eintrag wurde am 7.12.2015 (21:51) verfasst und 676 mal aufgerufen.
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