Tagebuch von Fjedril Reschkin
9. Händlerhändel, die Zweite

Also geleiteten die Gefährten die beiden Wagenzüge sicher nach Paavi zurück, wobei Fjedril einige Studen vor der Stadt ein einzelner Wanderer auffiel der schnellen Schrittes nach Süden unterwegs war. Seine genietete Weste war dabei recht auffällig, weil in Form einer Seeschlange genietet. In der Stadt kümmerte sich die Signora um die Übergabe der Wagen an das jeweilige Kontor, während die anderen Gefährten vom Burschen Kippel, dem Burschen ihres Führers des Krambolds angesprochen wurden. Ein Mord sei geschehen - der Wirt des Würfelpechs, der ihnen wohlbekannte Koljeff Toljanoff sei ermordet und der Mörder noch nicht gefasst. Nach Fjedrils Meinung war es nicht schade um den Mann - allein der Bursche und der Krambold baten sie aus dem nun verweisten Würfelpech eine versteckte Schatulle zu bergen. Das war nun eine Sache, die Fjedril deutlich mehr interessierte...

Also nahmen sie den Auftrag an das Würfelpech zu durchsuchen und die Schatulle zu bergen. Nachdem die Signora wieder zu ihnen gestoßen war, spazierten sie spät abends zum Würfelpech. Und während die Signora von hinten einsteigen wollte, nahmen Fjedril und Ragusch mitsamt Mardanan die Vordertür. Beim Gespräch mit der Stadtgarde und dem anwesenden Richter stellte sich heraus, dass eines der Mädchen den Mörder gesehen hatte. Und dieser trug eine auffällig genietete Weste - da zählte Fjedril eins und eins zusammen und wies die anderen darauf hin, dass der Mörder ihnen am Morgen noch entgegen gekommen war. Deswegen also schnellen Schrittes gen Süden...  Mit dem Richter machten sie aus, dass sie den Täter stellen und zurückbringen würden und dass sie sich in der Taverne umschauen dürften. Dann kamen auch die Südländerin und Melham dazu und sie durchsuchten das Gebäude. Wieder einmal brachte Fedril sein Näschen auf die richtige Spur und er fand einen verborgenen Raum - und die Signora durch Zufall den Eingang dazu. Der Rest lief einfach und schnell. Die Schatulle war flux geborgen und dann machten sie sich auf den Weg zu Schiffers Ruh um die Auftraggeber zu treffen -  kein Herzschlag zu früh übrigens, war es doch inzwischen Mitternacht und Richter mitsamt Gardisten abgezogen. Stattdessen kam ein ganzer Trupp Bewaffneter, bei denen es sich wohl um den Rest der Wolfshetzer handelte. Sicherlich mehr als ein Dutzend - das war eine verdammte Menge.. Der schnelle Rückzug vermied jeglichen Kontakt und so kamen sie sicher in Schiffers Ruh an. Der Krambold Glorreiter und sein Bursche waren sehr dankbar, dass sie die Schatulle unversehrt in Händen hielten und wogen ihre Dankbarkeit gleich in Gold auf. Da die Schatulle nicht geöffnet war, stiegen die Gefährten wohl auch soweit in der Achtung des Krambolds und seines Burschen, dass die beiden Andeutungen über ihre wahre Aufgabe machten. Anscheinend wollten sie hier eine Gruppe rechtschaffender Leute aufbauen um sich am Ende eines fernen Tages mit der Herzogin anzulegen. Dumme Gedanken, wie Fejdril fand - sowas ging immer mit Strömen von Blut einher. Dann allerdings verschlug es Fejdril ein wenig den Atem, als der Bursche Kippel sich als dem Feqz Nahestehender (gar verborgener Geweihter?) offenbarte. Das hatte er nun doch nicht erwartet. Anscheinend hielt Feqz tatsächlich die Hand über Fjedril - und als weiteren Dank bekam die Signora einen Zahnstocher überreicht - ein hübsches Stück, aber für Fjedrils Geschmack eindeutig zu leicht...

Nach wirklich erfülltem Tagwerk machten sie sich alle rechtschaffend müde auf zu ihrem Gemäuer und gönnten sich eine tiefe und erholsame Nachtruhe - der morgige Tag würde mit der Mörderjagd turbulent genug werden. Und so kam es denn auch, denn nach dem Frühstück besorgten Fjedril, Ragusch und Melham noch Heiltränke und Proviant, während die Signora noch badete und sich Mardanan um die Hunde kümmerte. Nach ihrer Rückkehr war Mardanan allerdings etwas verwirrt und faselt davon, dass die Südländerin ihm immer besser gefalle - und irgendetwas von einem Bauchnabel. "Feqz stehe mir bei," dachte sich Fjedril, "am Ende hat die Barbarin bald noch Mardanan am Wickel." Dann aber machten sie sich auf den Weg hinter dem Flüchtenden her, die meisten zu Pferde, nur Ragusch auf dem Hundeschlitten - denn kein Pferd war bereit Ragusch den Bären zu tragen. Allerdings hielt Ragusch sie auf, weil er zunächst mit dem Hundeschlitten nicht zurecht kam. Also ritten die Signora und Fjedril voraus, wobei er die Südländerin misstrauisch beäugte. Sie verhielt sich zunehmend seltsamer und unterwarteter. Auch Melham fiel zurück, weil sein Pferd sehr bockig war und erst nachdem er mit Fjedril getauscht hatte ging es für ihn schneller voran. Am Ende des Tages war der Flüchtige noch nicht gestellt und ihre Karawane sehr auseinander gezogen und erst beim Lagerfeuer trafen sie sich alle wieder. Und hier zeigte sich, dass nur die Südländerin und Fjedril ausreichend Proviant dabei hatten, sodass sie alle von den Rationen der Beiden satt werden mussten. Damit war klar, dass die kommenden Tage kurze Jagden auf dem Tagesprogramm stehen mussten. Weiss der Himmel, ob sie den Mörder vor Eestivas Toren einholen würden.

An den kommenden Tagen zeigten sich auch die Merkwürdigkeiten der Signora immer stärker. Sie entwickelte eine Blutgier und einen Jagdtrieb, der nicht nur Fjedril Yol Ghurmakianisch vorkam. Außerdem schien sie die zunehmende Kälte der Nächte zu genießen. Nach einigem Nachdenken fing Fjedril sich an zu fragen, ob die Barbarin sich nicht mit Belshirash eingelassen hatte. So viel Kaltblütigkeit hätte er ihr nämlich beileibe nicht zugetraut. Da bliebe dann nur zu hoffen, dass sie einen für sich günstigen Handel abgeschlossen hatte - und sich noch mehr vor ihr in Acht zu nehmen. Waren Paktierer doch stets gefährliche und für ihre Umgebung zunehmend gefährdende Individuen. Als sie den Mörder kurz vor Eestiva endlich stellten, festigte sich dann Fjedrils Verdacht, zeigte die Signora doch keinerlei Mitleid, sondern vielmehr Jagdgier, Eiseskälte und offensichtliche Freude an der Qual des gestellten und gedungenen Mörders. Leider war aus ihm vor seinem Ableben durch die Hand der Signora nicht mehr herauszubekommen wer genau ihn für den Mord gedungen hatte. Allein, dass es eine recht billige Anlegenheit gewesen war, war dem armen Tropf anzusehen. Nachdem sie die Habseligkeiten als Beweis in Paavi dem Richter übergeben hatten, kassierten sie noch das Kopfgeld und waren damit in diesem Herbst wideer ein gutes Stück wohlhabender geworden.

Kaum hatten sie also Paavi wieder erreicht, überbrachte ihnen der inzwischen wohlbekannte Bursche Kippel die Nachricht, dass die Wolfshetzer nun das Finale mit ihnen suchen würden. Mit einem Eintreffen war spätestens am Abend zu rechnen. Also beschlsosen sie den Tag zu nutzen ihr Haus sturmfest zu machen und den Hetzern einen Hinterhalt zu bereiten. Allein der Ort war nicht so schnell gefunden. Gegen Abend wollte Fjedril dann die ihm zwischenzeitlich wohlbekannte Magistra Sylphoria als Unterstützung anheuern. Mardanan begleitete Fjedril bei diesem Gang. Allerdings war die Magistra nicht wie erhofft in der Lage einige Iffrit zur Unterstützung zu senden, sondern wollte sich nur bei Bedarf als Brandbekämpferin mittels Regen engagieren. Besser als nichts und der eine oder andere Heiltrank wechselte auch den Besitzer.

Auf dem Rückweg liefen die beiden dann den Wolfshetzern über den Weg, sodass sie beschleunigten Tempos in ihr Domizil und in den Keller stürmten. Dort entbrannte ein kurzer aber heftiger Kampf: Mardanan, die Hunde und Fjedril hatten es mit nacheinander fünf Wolfshetzer zu tun, die die Treppe herunter kamen und zerhauen wurden. Den Rest der Bande erledigten Fjedril und Mardanan dann vor dem Nachbarhaus des krummen Rik zusammen mit Ragusch, wobei Mardanan allerdings recht schwer verwundet wurde. Glücklicherweise zog die Signora den Nivesen in Sicherheit und der Hinterhalt mit Bogen und Armbrust hatte soweit geklappt, dass nur einer der Schurken entkommen konnte. Da die Wolfshetzer nicht nur Fjedrils Heimstatt, sondern auch die des krummen Rik angezündet hatten, kam der magische Wolkenbruch der Magistra sehr willkommen und dämpfte den größten Schaden.

Nach diesen Abenteuern waren es also mehrere Dächer die Fjedril - nun mit tatkräftiger Hilfe der Nachbarn - zu reparieren hatte. Aber das würde alles werden und die Stadt zeigte sich erleichtert, dass es mit der Bande der Wolfshetzer ein Ende genommen hatte.

Nur zwei Dinge störten Fjedril dabei: Mit den Hetzern war seine bekannteste Quelle zu Theriak versiegt und die schöne Dana zeigte sich seit dem Sommer recht kühl und abweisend...

Abenteuer: Feuerbringer II: Krieg der Häuser
Dieser Eintrag wurde am 4.01.2016 (21:32) verfasst und 777 mal aufgerufen.
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