Kapitel 1 Rainers Vater:
Die ganze Geschichte um Rainer beginnt mit seinem Vater. Als Pechmagnet und Tollpatsch hat er in seinem Stamm viel Schaden angerichtet und hat sich dann aufgrund der Bitte des Schamanen dazu entschlossen das Dorf zu verlassen. Eine wichtige Regel dieses Stammes ist, dass zu dessen Schutz der Name abgelegt werden muss und man alles andere über das Dorf geheim halten muss. Zu groß ist die Angst vor den weißen. So kam es, dass Rainers Vater zusammen mit seiner Frau ihre Alten Namen und ihre Heimat hinter sich gelassen haben. Heute heißt er Romrod und sie heißt XXX. Selbst Rainer kennt ihre wahren Namen nicht. Den Schaden, der Rainers Vater dem Dorf zugefügt hat belastet ihn auch heute noch schwer.
Es war die Schuld von Romrod, dass Sklavenjäger den Stamm meines Vaters und meiner Mutter gefunden hatten, er war vom Pech verfolgt und hat gar nicht gemerkt, dass er einen ziemlich tiefen Schnitt vom Messerbaum davon getragen hat. Die Sklavenjäger konnten so einer Blutspur folgen, die direkt zu dem Dorf geführt hat. Nur dank Tata Kai einem sehr mutigen Stammeskrieger, konnte der Überfall der Sklavenjäger abgewehrt werden. Trotz dessen starben an diesem Tag 2 gute Krieger und das gesamte Dorf musste zu ihrem eigenen Schutz umziehen. Als Romrod sich nach diesem Desaster als Fischer versucht hat, ging dies zwar einige Jahre gut, doch am Ende konnte er seinem Schicksal nicht entgehen. Er wurde von einem Sturm erfasst und wäre beinahe auf das Meer hinausgetrieben worden. Dieses mal kam ihm der Fischer zu Hilfe, der ihn anlernen sollte. Zwar konnte sich Romrod durch seine Hilfe an Land retten, doch sein Lehrer ist bis heute verschollen. Da er nie wieder jemanden in Gefahr bringen wollte, hat er sich danach versucht Töpfe herzustellen. Es ist unklar, wie er es geschafft hat dabei ein weit entferntes Nachbargebäude in Brand zu setzen, doch nachdem das Dorf fast komplett niedergebrannt ist und dadurch ihre Position bekannt war, mussten sie erneut umziehen. Auf der Suche nach einem neuen geeigneten Platz haben Utulus die Gemeinschaft aufgespürt und haben Frauen für ihr Dorf verlangt, damit sie ungehindert reisen können. Beim Wiederaufbau des Dorfes, bei dem er tatkräftigt anpacken wollte, sind die Gebäude wieder eingestürzt, das herbeigetragene Holz war beschädigt, oder von Parasiten befallen und am Ende hat er sogar beim Fällen eines Baumes wieder jemanden verletzt. Danach hat er sich in die Obhut des Schamanen gegeben. Die bösen Geister konnte er zwar nicht austreiben, aber der Schamane dachte, dass Romrod, wenn er Kamaluq dienen würde und den Schrein pflegt, von Kamaluq beschützt würde. Doch selbst als Schreindiener ist etwas schief gelaufen. Ein Yaq-Hai kam zusammen mit einem noch unbekannten Wesen in das Dorf. Tage hat es gedauert, bis der Hochschamane persönlich diese Kreaturen bannen konnte. Er erschuf ein großes Tabu, welches er persönlich und abseits des Dorfes als ewiger Wächter bis heute bewacht. Sein Nachfolger, ein noch nicht vollständig ausgebildeter Schamane, hat dann Romrod gebeten, das Dorf zu verlassen. Für jeden Verlust den er zu verantworten hat, trägt er als Andenken ein Amulett 10
Kapitel 2 Rainers frühe Jugend und Prägung:
Als Rainer geboren wurde, wollte Romrod nun endlich alles richtig machen. Keinen Schicksalsschlag mehr riskieren, der ihm seinen Sohn weg nimmt. Deshalb sollte das Kind einen Namen bekommen, der so grässlich ist, dass kein Kobold und keine Fee das Kind haben wollte. Er sollte Rainer heißen! Und zum ersten mal hatte Romrod eine gute Entscheidung getroffen, so glaubt er, denn bis heute wurde Rainer nicht entführt. Schon sehr früh hat Romrod bemerkt, dass Rainer eine magische Begabung hat und für Romrod war dies das größte Glück auf der Welt. Er hat einen der seltenen Schamanen zur Welt gebracht. Über Stolz hat Romrod dem Rainer immer von den Aufgaben und Möglichkeiten der Schamanen erzählt, sie als Heiler und heilige Streiter der Geister, Bekämpfer der bösen Geister und als Führer für alle ratlosen gepriesen. Romrod wollte immer, dass Rainer in den Dschungel zurückkehrt. Doch auch als Lehrer, wurde Romrod vom Pech verfolgt. Kaum konnte er das Wesen von Kamaluq ordentlich erklären, die Geister, deren Welt und die Fähigkeiten der Schamanen und schlimmer noch, durch seine Patzer hat er die korrigierenden Ansätze seiner Frau stets ruiniert. Sagen und Legenden über die Schamanen sind das, was Rainer gelernt hat. Doch so unglücklich die Unterricht bei Romrod auch war, der Wunsch Heiler und ein Streiter gegen das Böse zu sein ist geblieben.
Kapitel 3 Junge Jahre
Irgendwann kam dann die Zeit in der Rainer mit anderen Kindern in Kontakt kam. Ganz am Anfang waren die haben die anderen Kinder - und auch Rainer nicht- nicht verstanden, wovon Rainer redet. Geschichten von Geistern und Helden lieben alle Kinder und auf den Spielplätzen der Ottajasko war Rainer glücklich. Doch allmählich änderten sich die Beziehungen. Die Kinder wuchsen heran und fingen an sich eigene Vorstellungen und Gedanken zu machen. Rainer, der immer noch fest von sich überzeugt war, geriet mit den anderen Kindern immer häufiger in Konflikte. Rainer schrie immer laut, dass er ein Held der Geister ist und die anderen Kinder haben angefangen ihn dafür zu verachten. Für sie war er einfach nur ein Alfkind. Verflucht von Mada und darüber hinaus auch noch ganz besonders schwach. Jeder Junge und jedes Mädchen war Rainer körperlich weit überlegen. Und ab einem gewissen Punkt war Rainer der Lieblingsprügelknabe von allen. Niemanden konnte Rainer besiegen und ausgerechnet er hat die größten Töne gespuckt. Rainer, der diese Sache als Kind natürlich nicht verstanden hat, hat es auch immer weiter getrieben und sich über die thorwalschen Helden lustig gemacht und noch mehr Werbung für seine Schamanen und geisterhaften Helden gemacht. Eines der Mädchen hatte Rainer besonders auf dem Kiecker. Sie hat ihn öfter und härter verprügelt als die anderen Kinder. Sie hat sogar andere Kinder motiviert ihn zu Jagen und angefangen viele Spottlieder über Rainer zu schreiben. Sie war ein Art Anführerin, wenn es darum ging Rainer in den Arsch zu treten und mit jeder Niederlage und mit jedem Lied wurde in Rainer der Wunsch nach Gerechtigkeit größer. Auch, dass Romrod dauernd Schwierigkeiten bekommen hat und für quasi keine Aufgabe geeignet war, hat es der Familie schwieriger gemacht. Rainer musste die Unfähigkeit seines Vaters ausbaden und Romrod musste damit umgehen, dass jeder seinen Sohn für einen verfluchten Sonderling, statt eines Schamanen gehalten hat. Am schwierigsten hatte es zu dieser Zeit Rainers Mutter. Sie hat als einzige erfolgreich Geld nach Hause bringen können und hat immer alles versucht um die beiden auf einen angepassten Weg zu bringen. Doch leider erfolglos. In diesen Jahren war sie die ultimative Stütze und niemals hat sie Rainer oder Romrod kritisiert oder einen Vorwurf gemacht. Unendliche Liebe hatte sie für ihre Familie. Es ging sogar soweit, dass diese Frau so gut gearbeitet hat, dass sie einen sehr guten Ruf hatte und in Ihrer Gegenwart hätte niemals jemand etwas schlechtes über Rainer oder Romrod gesagt. Niemals.
Besonders Prägend und besonders wichtig zu dieser Zeit war ein Erlebnis der ganzen Ottjasko. Für Rainer waren die Zusammenhänge damals unklar, auch wie es zu dieser Situation kam, wurde ihm im nachhinein nie erklärt. Aber es kam zu einer Situation, in der die Ottajasko von Feinden bedroht wurde. Damals hätte man viel Schaden und einige Opfer vermeiden können, wenn man die Familie von Waldmenschen übergeben hätte. Doch nicht eine einzige Sekunde, nicht mal eine halbe lang hat der Hetmann der Ottajasko überlegt. Nicht ein Thorwaler hat gezögert, nicht ein mal das Mädchen, dass immer die Spottlieder gesungen hat, hat kurz überlegt. Einheitlich haben die Thorwaler Rainer und seine Familie geschützt. Es kam zu einem blutigen Kampf in dem auch einige Thorwaler ums Leben gekommen sind und auch ein Teil der Ottajasko niedergebrannt wurde. Doch diesen Moment, in dem er von allen verteidigt wurde, hat er bis heute niemals vergessen. Egal wie oft er geprügelt oder ausgelacht wurde. Hier hat eine Heimat.
Kapitel 4 Die Anfagszeit in der Akademie
Mit 11 Jahren wurde Rainer dann endlich an den Hallen des Windes zu Olport aufgenommen. Auslöser, dass Rainer nicht an die Hellsichtsakademie gebracht wurde, oder gar an eine Akademie außerhalb von Thorwal war, das Rainer, als er mal wieder von dem Mädchen verprügelt wurde, dieses mal einen humuselementaren Diener zu seinem Schutz gerufen hat. Dieser hat die anderen Kinder so dermaßen erschreckt, dass sie direkt zum Hetmann gerannt sind und dieser hat ihn der Akademie übergeben. Romrod konnte kaum stolzer sein. Doch für Rainer begann immer noch keine angenehme Zeit. Die Geschichten von Romrod über die Schamanen und die Korrekturen seiner Mutter waren fest in seiner Vorstellung verankert und waren zu anders um sie mit der Gildenmagischen Art zu zaubern zu kombinieren. Lange hat es gedauert, bis Rainer die andere Sichtweise soweit akzeptieren konnte, dass er seine Zauber kontrollieren konnte. Zum Glück gab es an der Akademie auch Hexen und Druiden. Diese bestärkten Rainer in seiner Sichtweise und brachten ihm bei, dass die Gildenmagische nicht einzige war. Mehr noch legten diese den Grundstein für Rainers Interesse an materiellen Komponenten in der Magie, er fing an Steine und Hölzer zu sammeln und zu testen, ob diese ihm das zaubern erleichtern oder nicht. Natürlich hielten seine Kameraden ihn für noch seltsamer als davor, doch die Lehrmeister der Akademie erkannten sein forscher potential und wussten schon damals, dass er neue Erkenntnisse bringen wird.
In etwa zu der Zeit, als Rainer langsam anfangen konnte die gildenmagische Perspektive zu akzeptieren begann auch seine Pubertät und damit die nächsten Probleme. Egal wie hart er trainierte, er konnte nie so viele Muskeln aufbauen, wie die anderen Thorwaler. Egal was er versuchte, er wurde nie so groß, wie die Thorwaler. Egal wie lange er wartete, ihm wuchs kein Bart so prächtig wie der Thorwaler. Eigentlich wuchs im gar kein Bart. Egal welche Alchemistischen Mittel er kaufte. Seine Haare wurden nie richtig rot oder lockig. Aus Thorwalscher perspektive war rainer ein kleines, schmächtiges, hässliches, einfarbiges und vor allem schwarzes Alfkind. Schlimmer noch, sind sogar die Spottlieder, die damals das Mädchen auf dem Spielplatz gesungen hat, bis an die Akademie vorgedrungen. Auch an der Akademie sang mal also "Keiner mag Rainer". Bei dem Versuch all diese Unzulänglichkeiten zu kompensieren, hat Rainer angefangen sich zusätzlich dadurch lächerlich zu machen, dass er angefangen hat sich thorwalscher als ein Thorwaler zu benehmen. Doch zu Rainers Glück hat er die Situation, in der die gesamte Ottajasko ihn verteidigt hat nie vergessen. Die Lieder haben ihn verletzt und er wollte, dass sie aufhören. Aber Rainer wollte nie Rache, oder Strafen. Er wollte ihnen auch in sonstiger Weise nichts böses. So konnte Rainers Seele unberührt von Verführung eine ganz eigene Stärke entwickeln. Auch Rainers Mutter war zu dieser Zeit immer noch eine unendlich starke Stütze. Sie wusste genau, wie sie ihn motivieren konnte weiter zu machen.
Kapitel 5 Endlich ein Weg, dem Rainer Folgen konnte
Als ein Lehrer aus Ysilia dann die Akademie besuchte und dort anbot Antimagie zu unterrichten, änderte sich für Rainer endlich viel. Er hatte einen Mentor gefunden, der ihn Näher an die Wege des Schamanen brachte als die Akademie in der er war. Er konnte Rainers kindliche Vorstellung von einem guten Streiter der Geister verstehen und verwendete Bilder, die Rainer verstand. Rainer lernte Antimagie und stellte sich vor, er würde böse Geister austreiben. Er lernte die Wege des Exorzisten und lernte von ihm sogar das primäre böse von dem sekundären bösen zu unterscheiden. Rainer, der noch immer ein heldenhafter Streiter der Geister werden wollte war schlichtweg Begeistert von dieser Vorstellung. Er lernte die Profanen Wege den magischen zu bevorzugen und fing an, sehr zum Leid seiner anderen Lehrmeister, alle Eigenschaftszauber, welche nicht halfen das primäre böse zu bekämpfen, schlichtweg zu ignorieren. So nahm er zwar am Unterricht für den ADLERAUGE teil, manche bösen Geister könne man ja nur mittels verstärkter Wahrnehmung bemerken, schwänzte aber durchgängig den Unterricht der Zauber, SOLIDRID und NEBELWAND. Die Lehrmeister waren zwar enttäuscht, dass Rainer gar kein Interesse an dem Stolz der Akademie hatte und sogar wütend, da er so frech war einfach zu schwänzen. Doch mit einem Blick auf die jüngere Vergangenheit insbesondere auf Vormarsch der Dämonenarmee und dem Erscheinen des Lichtvogels, haben sie das nicht nur toleriert sondern gefördert. Einen Streiter, der so aus Überzeugung das primäre böse bekämpfen wollte, konnte man auf diesem Weg keine Steine in den Weg legen. Innerhalb der Akademie konnte Rainer sich so zum ersten mal etwas Respekt und Anerkennung verdienen. Doch außerhalb der Akademie war sein Ruf so ruiniert wie immer. Er hatte noch immer nicht die Erscheinung, die ein Thorwaler von einem Helden erwarten würden und konnte auch noch immer keine seiner Taten am jährlichen Fest der Heimkehr präsentieren.
Kapitel 6 Kurz vor dem Ende der Ausbildung
Endlich kam die Zeit an der Rainer an verschiedenen Ottas probeweisen Dienste antreten konnte, damit er die Otta finden kann, die zu ihm passt. Doch noch immer etwas zu naiv verpasste Rainer diese einmalige Situation seinen Ruf außerhalb der Akademie zu verbessern. Die Vorstellung statt dem Namenlosen, Hranga oder bösen Geistern, also das primäre böse, ein paar Wal Jäger, oder ein paar Sklavenfänger, also das sekundäre böse, zu bekämpfen haben Rainer gelangweilt. Er konnte sich für die Missionen der Ottas so gar nicht dafür begeistern und hat darüber hinaus auch noch die Magie für diese Zwecke verweigert. Der junge Olporter wollte das Wetter nicht für die Jagd dieser Schiffe verbessern. Er wollte auch zum Entern keine Brücken zaubern. Die Thorwaler sollten und mussten rudern und schwimmen. Rainer gelangweiltes Gesicht und sein Desinteresse an den Missionen der Ottas haben dann dafür gesorgt, dass ihn so keiner wollte. Für Gefährliche Missionen war der junge Magier auch eindeutig zu jung, doch das wollte Rainer nicht einsehen.
Kapitel 7 Rainer heute
Heute ist Rainer ein ruhiger Magier, der versucht das Rampenlicht und die Magie zu meiden. Er hat verstanden, dass er selbst für seinen Ruf in Thorwal verantwortlich ist und nur er selbst das richten kann. Auch, wenn er niemals die Statur eines Thorwalers Helden haben wird, kann er ein Held werden, wenn er endlich Taten vollbringt statt nur darüber zu reden. Nichts destotrotz hat Rainer seine Vergangenheit nicht endgültig überwunden. Die fiesen Spottlieder und seine Erfahrungen mit seinem schlechten Ruf haben dafür gesorgt, dass Rainer nie gelernt hat wie er sich in Gesellschaft richtig benimmt. Es fällt ihm schwer sich in Gesprächen durchzusetzen, angemessen zu reagieren und ist wegen seiner Magie verunsichert. Er ist hin und her gerissen zwischen dem Wunsch in die Dschungel zurück zu kehren und Anerkennung von den Thorwalern zu erhalten. Er ist auch hin und her gerissen zwischen den Vorstellungen wegen seiner Magie verflucht, oder ein Streiter der Geister zu sein. Aber niemals würde er seine Magie gegen den Willen einer Person anwenden.